Laufendes Forschungsprojekt beschäftigt sich mit der enormen Artenfülle von Insekten zwischen Amazonas und Anden
Das DFG Projekt Diversität und Schlüsseleigenschaften von Nachtfaltern entlang eines vollständigen Höhengradienten in den Peruanischen Anden geht in das dritte Jahr. Das Projekt wird in enger Zusammenarbeit mit Marcell Peters, Ingolf Steffan-Dewenter (beide Würzburg) und Alexander Keller (München) durchgeführt. Felipe Yon, Juan Grados und Gerardo Lamas sind unsere Partner in Peru. Hier der Link zur ANDIV website.
Wir wollen zum Verständnis der großräumigen Treiber der holometabolen Insekten und ihrer Mikrobiome beitragen. Schmetterlinge (Lepidoptera) gehören zu den “großen Vier” Gruppen der holometabolen Insekten, und sie spielen eine Schlüsselrolle als Bestäuber, Pflanzenfresser und Beute – aber die Faktoren, die ihre Diversitätbestimmen, sind in den Tropen kaum untersucht. Höhengradienten eröffnen die Möglichkeit “natürlicher Experimente” für Diversitätsstudien, und sie sindweitaus weniger von großräumigen biogeografischen Mustern beeinflusst als latitudinale Gradienten. Die artenreichen Gruppen Geometridae (Spanner) und Arctiinae (Bärenspinner) wurden als Modellgruppen ausgesucht, da sie phylogenetisch nicht nah verwandt sind und sich in vielen Eigenschaften unterscheiden, u.a. in Körpergröße und Färbung.
Zum ersten Mal werden in der Studie Nachtfalter quantitativ mit Hilfe von Lichtfang entlang eines nahezu kompletten Höhengradienten in den tropischen Anden erfasst. Dabei soll eine Arbeitssammlung mit ca. 30.000 Tieren und eine DNA-Barcode-Bibliothek mit ca. 3500 Arten aufgebaut werden, die der Forschung langfristig zur Verfügung steht. Wir verwenden UV-Fotografie und automatisierte Segmentierungs-Algorithmen in der Bildanalyse und zur Bestimmung morphometrischer Eigenschaften aller Arten. Die Daten erlauben uns die Diversitätsmuster zu analysieren und Veränderungen funktioneller Eigenschaften (Traits) der Falter entlang des Höhengradienten zu untersuchen. Projektmitarbeiterin Yenny Correa wird 2025 mit der Einreichung von Manuskripten beginnen.
Gunnar Brehm, Dr.
Wissenschaftlicher / technischer Mitarbeiter
Phyletisches Museum
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Februar 06, 2025