Das Phyletische Museum, das im Jahr 1907 von Ernst Haeckel gegründet wurde, ist ein einzigartiges Museum in Jena. Sein Name leitet sich von der Phylogenese, also der Stammesgeschichte, ab – ein Begriff, den Haeckel selbst prägte. Besuchen Sie unser faszinierendes Museum und bleiben Sie auf dem neuesten Stand der Forschung der Evolution. – Evolution verstehen.
1907
Ernst Haeckel gründete das Phyletische Museum und finanzierte weitgehend aus privaten Mitteln und mit Hilfe anderer Stifter den Bau.
1908
Gruppenbild bei der Grundsteinlegung, u.a. mit Ernst Haeckel (Mitte) und dem Kupferstecher Adolf Giltsch.
1908
Haeckel schenkte es der Friedrich-Schiller-Universität Jena anlässlich
ihres 350. Gründungsjubiläums. Haeckel war zu diesem Zeitpunkt
75 Jahre alt und wollte damit sein Lebenswerk krönen, das in Jena entstanden war. Allerdings überwarf er sich mit dem ersten Direktor Ludwig Plate und musste sich in sein Wohnhaus in der Bergstraße zurückziehen – heute das Ernst-
Haeckel Haus.
1908
Phylogenie bedeutet stammesgeschichtliche Entwicklung
der Lebewesen im Verlauf der Erdgeschichte. Der Begriff
wird aus zwei griechischen Wörtern gebildet: Phylos bedeutet
Stamm oder Geschlecht. Genese bedeutet Geburt oder
Entstehung. ‚Phyletisch‘ ist eine selten gebrauchte Kurzform
von ‚phylogenetisch‘. Ein wichtiger im Museum verwendeter
Fachbegriff ist ‚monophyletisch‘. Dies kennzeichnet Gruppen,
die einen nur ihnen gemeinsamen Vorfahren besitzen.
Heute würde man das Museum wahrscheinlich Evolutionsmuseum
nennen.
bis 1989
Während der DDR-Zeit wurde das Museum modernisiert, wobei ‚unmoderne‘ Deckenbilder, Erinnerungstafeln und Teile der Ornamente der Fassade entfernt wurden.
2008
Im Jubiliäumsjahr wurde die Fassade (mit Ausnahme des Daches) fachgerecht rekonstruiert . Dabei wurden die Ornamente wieder hergestellt.
Am Phyletischen Museum findet international anerkannte wissenschaftliche Forschung statt, insbesondere im Bereich Insektenbiodiversität und –morphologie. Laufende Projekte beschäftigen sich beispielsweise mit der Stammesgeschichte und Taxonomie der Fächerflügler und der Erforschung der riesigen Biodiversität von Insekten in den tropischen Anden. Für diese Arbeiten spielt die Sammlung eine zentrale Rolle; in den Jahren 2016 bis 2022 sind alleine etwa 25.000 Falter neu in die Sammlung integriert worden, darunter viele bisher unbekannte Arten, die in Zukunft wissenschaftlich beschrieben werden sollen. Auch an Wirbeltieren wird seit langem geforscht, denn das Phyletische Museum ist die Sammelstelle von Totfunden der Wildkatze in Thüringen. Die Tiere werden in Zusammenarbeit mit dem Senckenberg-Institut Gelnhausen morphologisch und genetisch untersucht.
Ronald Beyer
Besucherservice
Bernhard Bock
Präparation, Sammlungsmanagement, Ausstellungen
Dennis Böttger
Wissenschaftlicher Mitarbeiter BMBF
Dr. Gunnar Brehm
Ausstellungen,
entomologische Sammlung
Yenny Correa Carmona
Wissenschaftliche Mitarbeiterin DFG
Prof. Dr. Andreas H. Hejnol
Direktion
Sabrina Hug
Museumspädagogik, Öffentlichkeitsarbeit
Katrin Klocke
Besucherservice
Matthias Krüger
Präparation, Sammlungsmanagement, Ausstellungen
PD Dr. Manuela Schmidt
Kustodie Sammlung, Lehrtätigkeit
Daniel Tröger
Doktorand Bundesstiftung Umwelt
Michael Weingardt
Doktorand Thüringer Graduiertenakademie
Chunpeng XU
Postdoktorand Alexander von Humboldt Stiftung